Varna Sommer Festival „Be The Change“ 2017

Varna Sommer Festival „Be The Change“ 2017 In Varna, Bulgarien fand das fünfte Jahr in Folge das Sommer-Festival „Be The Change“ statt. Am 23. August wurde das Festival im wunderschönen „Sea Garden“ von dem Varna Institute for Peace Research (VIPR) und der bulgarischen Gewerkschaft „APC“ eröffnet. Zu Beginn wurden Vorträge und Präsentationen zu verschiedenen polit-ökonomischen Themen gehalten. Musikalische Unterstützung,  unter anderem El Freegano, Abstract, DJ The Student, DJ Prodegy, machten die Pausen zwischen den einzelnen Reden kurzweilig. Gegen Abend wurden je Veranstaltungstag zwei ausgewählte und übersetzte Dokumentarfilme projektiert.

Das Festival „Be The Change“ wurde wie die Jahre davor von freiwilligen HelferInnen und autonomen Organisationen gestaltet und finanziert. Damit wurde die politische und finanzielle Unabhängigkeit bewahrt. Sowohl die Musik, als auch die einzelnen Vorträge und Präsentationen können in Kürze auf unserem Youtube-Kanal aufgerufen werden.

Den Auftakt machten am Mittwoch Abend der Pressesprecher der Gewerkschaft APC Evgeni Nikitin und der Mitbegründer des Varna Friedensforschungsinstituts (VIPR) Josef Mühlbauer. Während Evgeni Nikitin über die sozialen Kämpfe in Bulgarien sprach, gab Josef Mühlbauer einen Einblick in die Aufgaben und Ziele von VIPR.

Die Ökonomin und Begründerin der Plattform für Dokumentarfilme (Dokumentalni) Daniela Penkova PhD beendete die Vortragsreihe am ersten Tag des Festivals mit einer Rede über soziale Ungleichheiten, Mindestlöhne und über gesetzliche Änderungsvorschläge. Iliyan Stanchev von Dokumentalni sorgte im Anschluss für einen spannenden und informativen Kinoabend.


Den zweiten Tag eröffnete der Ökonom Petar Piperkov PhD, Mitbegründer des Projekts „Фабрика Автономия“, (Autonome Fabrik), Mitbegründer von „Indimedia Bulgaria“ und Begründer des Verlagshaus „Anarres“. Des Weiteren ist er einer der führenden Persönlichkeiten des Projekts „Life After Capitalism“. Als ein Mitglied von IOPS „International Organization for a Participatory Society“ und als anarchistischer Anhänger der radikalen Demokratie hielt er eine Rede über die Bedeutung der Solidarität in Zeiten globalen Veränderungen. Mit diesem Vortrag wollte er darauf hinweisen, dass eine soziale Veränderung auch ohne klar deklarierte Ziele möglich sei.

Nach einem musikalischen Zwischenspiel des israelischen DJ The Student, ging es schon mit dem nächsten spannenden Vortrag weiter. Viele Passanten blieben stehen und lauschten den rhythmischen Tönen, während die Vorbereitungen auf die nächste Präsentation auf Hochtouren lief.

Die Mitarbeiterin des Varna Friedensforschungsinstitut (VIPR) Mariele Friesacher BA BA forderte mit ihrem Vortrag gesellschaftliche Vorurteile und Stereotype heraus. Dabei ging es vor allem um Geschlechterrollen in unserer patriarchalen Gesellschaft. Nach einem großem Applaus kam es noch zur Interaktion mit dem interessierten Publikum. Zu Wort meldeten sich eine Ökonomie-Studentin und eine Kommunikationswissenschaftlerin und bereicherten den Beitrag der österreichischen Politikwissenschaftlerin.

Nach einer weiteren musikalischen Einlage ging es zu den nächsten Referenten. Der Historiker Peter Dobrev PhD und der Politikwissenschaftler Bojin Traikov PhD stellten ihren Verlag und ihre Online Zeitschrift „Dversia“ vor. Im Anschluss erstanden viele begeisterte Personen aus dem Publikum die entsprechenden Publikationen.

Hier ein kleiner Eindruck von den Bücherständen vor Ort:

Und wie am ersten Abend wurde auch der zweite mit zwei spannende Dokumentarfilme beendet. Hier rechts im Bild erhalten Sie einen Eindruck von der Atmosphäre der Kinoabende:


Der weiter oben schon erwähnten Petar Piperkov eröffnete den dritten Veranstaltungstag mit einer Präsentation über das Projektes „Autonome Fabrik“.

Gleich im Anschluss daran bat die bulgarische Gewerkschaft APC einige MitarbeiterInnen von Max-Telekom und u.a. Pikadili auf die Bühne. Es handelt sich hierbei um Firmen die entweder in Korruptionsskandale oder in Insolvenzverfahren involviert sind und ihre Angestellten nicht gerecht entlohnen.

Bevor die Dokumentarfilme gezeigt wurden, traten zwei bulgarische Hip-Hopper auf. Besonders auf EL FREEGANO hat sich das anwesende Publikum sehr gefreut.

Auch sein Kollege ABSTRAKT heimste einen großen Applaus ein.

Die Vortragsreihe wurde von der türkischen Studentin Naz Sakar beendet. Sie ist ein Mitglied der türkischen revolutionären Arbeiterpartei und sprach über die Lage der ArbeiterInnen in der Türkei.

Das Festival hat viel Zulauf gefunden und war an allen drei Tagen sehr gut besucht. Die bulgarische, politische Zeitschrift „Barikada“ hat über das Event exklusiv berichtet. Vor allem junge Menschen konnten von den revolutionären Themen begeistert werden und daher gewannen die Organisatoren VIPR und APC neue Mitglieder und Anhänger.

Ein erfolgreiches Projekt von VIPR ging damit zu Ende.

Quelle: Varna Institute for Peace Research

 

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