
Die einen propagierten es als sexuelle Befreiung und die anderen zeigten die innere Leere und die Sklaverei dahinter. Dieser Beitrag wirft vielleicht mehr Fragen auf, als er beantwortet: Sind Sie noch ein Sklave Ihres Selbst? – Ein Untertan ihrer eigenen Triebstruktur, also ein sexuell befreiter oder Freier? Verändert unsere „liberale“ Kultur die sozialen Rollen? Kann die penetrante Erscheinung von erotischen bzw. pornographischen Material, als gezielte (Ab)- Lenkung (als eine Art „Opium fürs Volk“), oder sogar als eine Art Herrschaftsinstrument angesehen werden? Dieser Beitrag zeigt die Pornographie aus einer psychologischen, sozial-anthropologischen und aus einer feministischen Perspektive und soll daher nur einen kurzen Überblick verschaffen.
Zur Definition von Pornographie (laut Duden): „Sprachliche, bildliche Darstellung sexueller Art unter einseitiger Betonung des genitalen Bereichs und unter Ausklammerung der psychischen und partnerschaftlichen Aspekte der Sexualität“. Genau das ist der kritische Punkt: Die Ausklammerung sozialer, psychischer und sogar biologischer Aspekte! Sex wird als eine Ware präsentiert, welche auf eine oberflächliche und egoistische Triebbefriedigung basiert. Diese „Einstellung“ ist jedoch nicht nur in der Pornoindustrie deutlich zu beobachten. Die sozialen Rollen und die sexuellen Aspekte der Sitcoms wie „Mein cooler Onkel Charlie„, mit seinem verantwortungslosen und hedonistischen Lebensstil, werfen eine klare Botschaft: Egoismus, Hedonismus und Materialismus. Genau diese Werte sind gleichzeitig die Eckpfeiler der kapitalistischen Ökonomie. Die Nebenwirkungen sind oftmals: De-Sensibilisierung und De-Humanisierung. Werte und Tugenden, welche zu einer gefestigten und solidarischen Gesellschaft führen, werden oftmals in den „Mainstream-Medien“ negiert und sogar ins Lächerliche gezogen werden. – Beispiele hierfür sind die unter anderem die Sitcoms: „Eine schrecklich nette Familie„; „Auf schlimmer und Ewig„; „Sex and the City“ „Californication“ usw.
Zur Filmbranche: In einer Episode von Sex and the City beispielsweise dreht Samantha ihr eigenes Pornovideo vom Sex mit ihrem Freund; In Adam Thrilwells erstem Roman Strategie schauen Paare gemeinsam Pornos und stellen das Gesehene eifrig nach; In einem Kinofilm Zack and Miri Make a Porno überredet der Held die Heldin – beide notorisch in Geldnöten – einen Porno zu drehen (Walter, S.132). Obwohl die meisten Heldinnen aus Sex and the City nichtsdestotrotz auf der Jagd nach einer festen Beziehung waren, hat sich die Einstellung zu Sex ohne emotionale Bindung in der Gesellschaft zum Positiven gewandelt. Der „coole“ Onkel Charlie ist berühmt dafür, dass er oftmals nach einem schlechten „Fang“ in der Bar, sich Prostituierte bestellt. Solche toleranten Bezugnahmen auf Pornographie und/ oder Prostitution kommen in der etablierten Kunst häufig vor. Die amerikanische Radikalfeministin Robin Morgan drückte es in den 80er Jahren so aus: „Pornographie ist die Theorie und Vergewaltigung die Praxis“ (Weintraub, 1971). Die Etablierung der Sexindustrie inmitten der Gesellschaft spiegelt jedoch die Ungleichheit der Geschlechter wider – so die Konklusion der Harvard Absolventin Natasha Walter. Zwei Fragen sollten uns allen zu denken geben: Korreliert der Pornokonsum mit der Bereitschaft zu Prostituierten zu gehen? Korreliert dieses gesamte Phänomen mit einer frauenfeindlichen Haltung? Einige Fakten sollten einen Hinweis darüber geben:
Eine Forscherin belegt in einer Studie die Verbindung von der kulturell etablierten Kommerzialisierung von Sex und der liberalen Einstellung zu käuflichen Sex (Ward, 2005). Eine weitere Studie belegt folgende Brutalität: Zwei Drittel der Prostituierten wurden von Freiern tätlich angegriffen, wobei weniger als ein Drittel dieser Vorfälle jemals in der Polizeistation gemeldet wurde (Barnard, 2012). Doch diese Ungleichheit spiegelt sich nicht nur in dem Bereich der Prostitution wider. Gehen wir nochmal zurück zur Filmbranche:
Folgende Zahlen sollten ein Einblick geben über die sozialen Rollen und sozialen Wertehierarchie in den Serien: In den 101 kommerziell erfolgreichsten US-amerikanischen Familienfilmen von 1990 bis 2004 waren 75% der mehr als 4.000 darin auftretenden Figuren männlich, 83% der Komparsen waren männlich, 83% der Erzähler waren männlich und 72% der Figuren mit Sprechtext waren männlich. Der Psychologenverband American Psychological Association kommentierte diese Untersuchung wie folgt: „In dieser krassen Unterrepräsentation von Frauen und Mädchen in Filmen mit familienfreundlichen Inhalt spiegelt sich eine versäumte Gelegenheit, ein breites Spektrum von Mädchen und Frauen in nicht-sexualisierten Rollen darzustellen (Kelly, 2006).
In der Musikbranche findet sich dieser „Sexualisierungs-Trend“ am besten: Nuchie Feat. J Vybz – Hold Mi Tight; I Just Had Sex (feat. Akon) mit 240 Mio. Youtube-Aufrufe; Jeremih – Birthday Sex (57 Mio. Aufrufe); Tom Jones – Sex Bomb usw. Diese Musiktexte und die Videoclips strotzen vor nackten Körper und sexuellen Anspielungen und stellen nicht die Ausnahme im Musikbusiness dar. 84% der Musikvideos enthalten sexuelle Bilder so eine Forschergruppe. 71% der Frauen in den Clips tragen provokative oder kaum Kleidung, dagegen nur 35% der Männer (Ward, APA, 2003). Da die Musikbranche so klar und eindeutig sexistisch ist, will ich sie nicht weiter kommentieren.

Betreffen die Hypersexualisierung und der kulturelle Sexismus nur eine kleine Gruppe, oder sind wir alle davon betroffen? Die Reichweite dieser „Sexualisierungs-Penetration“, erreicht fast alle Altersgruppen und alle soziale Schichten der Gesellschaft. Falls sich diese Aussage nicht von selbst versteht, liste ich einige Fakten auf: Dr. med. Samuel Pfeifer stellte fest, dass rund 40% alle Internetangebote pornographische Inhalte enthalten (Etienne Zygowski – Generation Porno). „Wir werden pro Tag, circa 3.000 Werbungen, der $ 200 Milliarden-schwere Werbeindustrie, ausgesetzt“ – so die Autorin Jean Kilbourne in ihrem eindrucksvollen Kurzfilm „Killing us Softly“.
Computer- und DVD Spiele: Auch die Kinder mit ihren Videogames, bzw. Computerspiele können diesen Trend nicht ausweichen, angesichts der überproportionierten Brüste der „Lara Croft“ im Spiel „Tomb Raider“. Typisch für sexualisierte Computerspiele sind Memory, Rollenspiele, Kartenspiele oder „Frage- Antwort-Spiele“ in denen am Ende ein Bild von einer nackten bzw. halbnackten Frau erscheint. In ähnlicher Weise tragen die DVD- und Computerspiele für Kinder zu einer Weltsicht bei, in der Mädchen sexy sein müssen, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Eine wissenschaftliche Analyse von Videospielfiguren aus führenden amerikanischen Spielemagazinen ergab, dass weibliche Figuren in weit höherem Maße als männliche sexualisiert werden (Dill, 2007).
Hardcore Pornographie im Internet: Die US-amerikanische Studie Youth Internet Safety Survey 2 (2005) stellte fest, dass 42 Prozent der 10- bis 17-jährigen Internetnutzer (n=1.500) Pornographie im Internet im letzten Jahr gesehen haben. Eine jüngere Studie von Brown- Courville/Rojas (2009) sagt sogar aus, dass die Zahlen weitaus höher liegen (siehe Etienne). Eine kanadische Untersuchung zufolge haben 90% der 13 und 14 Jahre alten Jungen und 70% der gleichaltrigen Mädchen Pornographie gesehen (Thompson, 2007). Jedoch sind all diese statistischen Zahlen ein wenig verzerrt, und liegen weit höher meiner Meinung nach, da viele Jugendliche über ihr „Dirty-Hobby“ nicht öffentlich reden wollen und vor allem die Mädchen, ihren Pornokonsum eher leugnen.
Herrschaftsinstrument zur (Ab)- Lenkung der Massen? Warum wird in fast allen „Kulturbereichen“ mit sexuellen Anspielungen gearbeitet? Ständig und alltäglich sind wir sexuellen Appellen ausgesetzt. Soll den Bürgern suggeriert werden, dass durch die Erfüllung ihrer „fundamentalen Bedürfnisse“, diese schon das höchstmögliche Glück erreicht haben? Werden diese Formen des menschlichen Glückes auf den Thron der Satellitenschüsseln und der sozialen Wertevorstellungen empor gehoben? Zum einen ist dies eine effektive Strategie die eigene Bevölkerung zu „betäuben“, um vom politischen Geschehen abzulenken: Aus der Evolution und Biologie sollte uns der Mechanismus des „Stimulus und Rezeption“ bekannt sein. Sobald man einen Reiz empfindet, lenkt/ fokusiert sich das gesamte Bewusstsein auf das gezielten Objekt, welches diesen Reiz verursachte. Dabei wird fast alles andere zur Nebensache. Eine klassische Situation: Bei einem vertieften Gespräch zweier Männer, werden beide plötzlich stumm und verlieren den Gedanken, beim Vorbeigehen einer hübschen Dame. Dieses Klischee ist oftmals Realität. Die Folgen: Wenn dieser Mechanismus übertrieben oft eingesetzt wird, führt dies unweigerlich zu Reizüberflutung. Wenn wir die erhöhte Lärmbelastung noch dazu nehmen, hat man den Grund für die Konzentrationsstörungen schon erklärt. Zynisch formuliert: ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom) kostenlos, für jederman im xxx-Web und auf den Straßen aufgrund der Werbebilder. Manch ein Systemkritiker würde hier folgendes behaupten: Konzentration und Denken ist für das System sowieso kontraproduktiv, sonst beginnt womöglich jemand noch die falschen Fragen zu stellen! Doch weg von der Spekulation und hin zu den Fakten:
Sexismus als Eckpfeiler der patriarchalen Machtstruktur: Die Hypersexualisierung unserer Gesellschaft, unserer Kultur ist nicht ein Zeichen der wachsenden Freiheit und Macht der Frauen. Es ist keine Emanzipation der Frauen oder eine Art sexuelle Revolution, sondern ein Zeichen für die patriarchalen Wertesysteme unserer Kultur. Was ist denn so natürlich daran, dass Frauen und junge Mädchen wie Puppen aussehen wollen und ihr gesamtes soziales Kapital auf ihr Äußeres basiert? Um das zu verstehen, müsste man die ökonomische und soziale Abhängigkeit der Frau im historischen Kontext verstehen. Dies gesellschaftliche Ungleichheit und Abhängigkeit erkannten Feministinnen schon im 18. Jh. (Mary Wollstonecraft) und ist heute noch von großer Bedeutung. US-Präsident Trump ist das Symbol des weißen, männlichen „american dream“ (american way of life): „Die Trump-Frauen“, wie sie nun in der Öffentlichkeit präsentiert werden, entsprechen den Idealen einer zwischen Barbie Houses und Playboy Mansion oszillierenden Welt, die man längst versunken wähnte.“ – so Georg Seeßlen (S. 39).
Nicht nur die berühmte Sängerin und Schauspielerin Hilary Duff wurde von der Barbie-Puppe inspiriert (MTV, 19.Okt.2006). Sexuelle Anziehungskraft war immer ein natürlicher Wunsch, sowohl von Männern als auch von Frauen, doch heute haben Werbung, Musik- und Filmindustrie und die Zeitschriften eine bestimme Sicht weiblicher Sexualität auf den Sockel gehoben, und dieses Bild wird mehr denn je von der Sexindustrie bestimmt. Quer durch unsere Gesellschaft trifft man auf dieses sehr enggefasste Bild weiblicher Sexualität, dessen Inbegriff häufig schlanke, vollbusige Exhibitionistinnen verkörpern, die sich in Reizwäsche lasziv um eine Stange winden. Doch diese Barbie-Puppen sind nur ein kleiner Aspekt einer viel umfassenderen Botschaft, die jungen Frauen vermittelt, in ihrer erotischen Ausstrahlung den wichtigsten Schlüssel zum Erfolg zu sehen. Das Ziel der Unabhängigkeit und Selbstdarstellung wird jungen Frauen heute in der aufs Äußerste verengten Form des Konsumdenkens und der Selbstverdinglichung verkauft. Überall in unserer Kultur wird ständig suggeriert, der weibliche Weg zur Selbstverwirklichung führe einzig und allein über die Vervollkommung des Körpers (Walter, S. 14; 86-88). Die internationale Show „The Next Top Model“ bringt das oben erwähnte auf den Punkt. Dieser Prozess beginnt schon in der frühen Kindheit:
Eine Studie ergab, dass sogar unter den Elfjährigen eine von fünf versucht abzunehmen (BBC, 2005), eine andere, dass die meisten Sechsjährigen gerne dünner wären (Daily Mirror, 2009). Angesichts der Poledance-Stange im Spielzeugangebot einer britsichen
Supermarktkette (Fernandez, 2006), oder anhand von wattierten BHs und Reizwäsche für unter Zehnjärhige (BBC, 2003), welche im Anbot zu finden waren, oder angesichts der T-Shirts mit dem Aufdruck „So viele Jungs, so wenig Zeit“ (für Mädchen unter sechs) – scheint die Sexualisierung keinen Halt vor den Kindern zu machen (Daily Telegraph, 2007). Sogar für vier jährige Mädchen gab es schon Reizwäsche – wie das Foto der Daily Mail zeigt. Der deutsch-französische Grünen Politiker und EU-Abgeordnete mit jüdischen Wurzeln, Daniel Cohen-Bendit könnte dies vielleicht erfreuen (angesichts der Pädophile-Vorwürfe – FAZ; Ein Videomaterial oder angesichts des Parteiprograms der Grünen in den 80er – Legalisierter Sex mit Kindern). Diese Fakten sollten uns zeigen, dass die scheinbare „Freiweilligkeit“, von der oben die Rede war, eigentlich nicht mit biologischen Determinismus zu tun hat, sondern eher mit einer kulturellen und soziologischen Entwicklung. Von wegen sexuelle Befreiung?
Illusion und verkehrte soziale Rollen: Warum die Pornographie ein Grund für Scheidungen, Disharmonie in Ehen, „A-Sozialisierung“ und schlussendlich zur Dehumanisierung führt, liegt auch auf der Hand: Unterwürfige Frauen werden in vielen Serien, Filmen, in den Musiktexten und Musikclips in ihrer schwachen sozialen Rolle gezeigt im Gegensatz zum starken und dominanten „Macho“ bzw. „Patriarch“ (Väterherrschaft). Die Frau wird nicht nur, aber vor allem im Porno, als ein Stück Fleisch betrachtet und ist ein reines Lustobjekt. Ein Bild einer unendlich oft ejakulierenden Frau, welche sich der Erniedrigung und den ihr zugefügten Schmerzen auch noch beglückt, gilt als weit verbreitetstes Genre.
Die Desillusion wird jedoch sichtbar: Hinter der Bühne sieht die brutale Realität ganz anders aus: Viele Darsteller(innen) nahmen/ nehmen Kokain und Metamphetamine; Männer/ Darsteller nehmen 100 Milligramm Viagra am Tag. Viele erleiden auch Jahre nach ihrer Arbeit psychische Probleme; erleiden an Bulimie und haben ein niedriges Selbstwertgefühl. Aufgrund der monetären Ziele der Darsteller verwandeln sie sich zu Monstern und zerstören sich selbst und ihre Moral (Chris Hilton – Die deutsche Pornoszene zwischen Klischee und Realität). Doch hierbei macht diese „mediale Waffe“ der Indoktrination nicht halt. Auf beiden Seiten der Leinwand stehen Opfer. Sie macht das Konsum-Opfer abhängig und zieht es in seiner teuflischen Bahn. Das eigene Fortpflanzungsorgan wird somit zum Zentrum des Lebens und die Hauptglücksquelle. Die Partnersuche wird zur Nebensache und nur die Triebbefriedigung wird auf dem Thron gestellt (Egoismus und Hedonismus).
Ein Seitensprung gilt nicht mehr als Tabu, sondern als ein mittlerweile sozialisierter Genuss. In ihrem Buch „Can’t buy my love“ und in ihrem mehrteiligen Dokumentarfilm „Killing Us Softly“, zeigt die Autorin und Aktivistin Jean Kilbourne, meiner Meinung eindrucksvoll, dass die Frau auch in der Werbebranche als „schwach“, „dem Mann untergeben“ und als ein sexueller Gegenstand, dargestellt wird – mit dem Ziel des erfolgreichen Produkt-Marketings. Fragt sich den keiner warum ausgerechnet eine nackte und unterwürfige Frau als Werbebild, besser geeignet ist, den Verkauf von Elektrogeräten zu stimulieren? Belegen doch Studien, dass sowohl Gewalt, als auch sexuelle Appelle, die Verkaufszahlen nicht steigern – (Hristo Kaftandjiew, „Sex und Gewalt in der Werbung“, Ciela, 2012). Wenn der Slogan „sex sells“ also nicht ganz stimmt, warum wird trotzdem die Gesellschaft dermaßen sexualisiert, mit groben sexistischen Inhalten? Die in diesem Absatz gezeigten Bildquellen und viele weitere Werbungen finden Sie auf der Website: http://www.pinkstinks.de, welche gegen diese Art des Sexismus kämpft. Fördert die oben angezeigten Werbungen, nicht einen Pornokonsum?
Psychische Folgeerscheinungen: Warum der Porno-Konsum die Gehirnsubstanz verändert und warum es ähnlich wie die Drogen, den Menschen danach süchtig macht, zeigen die Wissenschaftler Simone Kühn und Jürgen Gallinat im Fachmagazin „JAMA Psychiatry“: Im Ergebnis zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Pornografie-Konsum und der Größe des Striatums, einer Hirnregion, die zum Belohnungssystem des Gehirns gehört. Das heißt: Je mehr sich die Probanden mit Pornografie beschäftigten, desto kleiner war das Volumen ihres Striatums. „Das könnte bedeuten, dass der regelmäßige Konsum von Pornografie das Belohnungssystem gewissermaßen ausleiert“ (De-Sensibilisierung), sagt Simone Kühn, Erstautorin der Studie und Wissenschaftlerin im Forschungsbereich Entwicklungspsychologie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Da die sexuelle Stimulation ausgeleiert wird, sinkt die Reaktion im Gehirn und somit muss das Anreizniveau gesteigert werden. Da eine „chemische Toleranz“, sich schon bald einstellt, reicht daraufhin der normale Porno nicht, um das Dopaminlevel zu erhalten. Demnach braucht man immer mehr schockierende Bilder und Videos (Gewalt, „Gonzo Porn“ Genre…), um zum „Kick“ zu gelangen – Die moralische Dekadenz wird somit zur Automatisierung (Quelle: Christine Wilcox, 2014). Zunächst reicht ein Bild nicht aus, dann ein Clip, danach wechselt man das Genre und schlussendlich landet bei etwas, worüber man sich vor Monaten oder Jahren angewidert hätte! Die Suchterscheinung ist die eine mögliche Folge, so die empirische Neurobiologie-Forschung. Der präfrontale Kortex trägt gemeinsam mit dem Striatums zur Motivation bei und scheint dabei das Streben nach Belohnung zu steuern. Die Neurowissenschaftlerin Valerie Voon, von der Cambridge University, bewies etwas wovon viele nur aus TV-Serien wie „Californication“ gehört haben: „Nymphomanie“. Die Sexsucht, kann man also als Krankheit bezeichnen.
Warum soll dies ein politisches Herrschaftsinstrument sein? Ein Denkanstoß: Selbstbefriedigung ist unabhängig vom sozioökonomischen Stand der Person und ist somit für die breite Masse von „Lohnsklaven“ leicht zugänglich (Jeder hat ein Geschlechtsorgan als Spielzeug). Zweitens verfolgt es das Ziel den Massenmensch zu beruhigen mittels Dopamin-Ausschüttungen, ähnlich wie bei Drogensüchtigen. Konservative würden folgendermaßen argumentieren: Die konsequente Zerstörung der Familienwerte verfolgen das Ziel, den Menschen zu vereinzeln, zu entwurzeln und ihn ohne Rückgrat stehen zu lassen.
Porno als politisches Instrument? „In seinem Buch „Arab Porn“ zeigt der Ägypter Youssef Rakha, was der Arabische Frühling mit dem Aufstieg der Internetpornografie zu tun hat. Die Hoffnung, dass mit der sexuellen Revolution auch eine politische einhergehen würde, war lange groß. Plötzlich war in den Wohnzimmern und Studentenwohnheimen der arabischen Großstädte etwas zu studieren, das man sonst so gut wie nie zu Gesicht bekam: arabische Frauen beim Sex. Auch der Fall der amerikanischen Pornodarstellerin Mia Khalifa zeigt, dass Masturbation immer auch politisch ist: Als Christin, gibt sie sich als Muslimin in den Pornos aus und galt sogar als „moralische Instanz“ gegen die muslimische Elite im Libanon“ (Felix Stephan, Welt: 7.11.2017). Aber viele hören hier nichts neues, da „alles politisch ist“ – wie Rosa Luxenburg so schön zu sagen pflegte. Ja selbst die Masturbation ist politisch!
Die Assoziation zum Begriff von Karl Marx „Opium für Volk“ bekommt neue Konturen und führt bis hin zum Begriff „Selbstmord“ (wobei der Täter, gleichzeitig das Opfer ist). Die Indizien für diese Aussagen finden Sie weiter unten, unter dem Unterpunkt: „Soziologie“. Den Beweis für die betäubende Wirkung folgt zugleich: Sexualhormone wirken im Gehirn auf zweifache Weise. Zum einen gelangen sie in den Nervenzellkörper, binden an den dort vorliegenden Genstrang (DNS) und beeinflussen damit die Bildung von Eiweißstoffen (Proteine), die für die Signalübertragung der Nervenzellen notwendig sind und diese verändern können. Zum anderen beeinflussen sie die Signalübertragung direkt und modulieren die Wirkung verschiedener Botenstoffe. Wirkungsweise: Die hemmenden, entspannenden, müde machenden und auch Angst lösenden Botenstoffe wie die Gamma-Amino-Buttersäure (GABA) werden durch Östrogen vermindert, während aktivierende Botenstoffe wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und Glutaminsäure eher verstärkt arbeiten. „Hohe Dopamin-Spiegel“ wirken euphorisierend, können aber auch zu Denkstörungen und Halluzinationen, also Symptomen wie bei Schizophrenie führen – so der Bericht von Dr. Patrycja Stein; Dr. Rupeert Lanzenberger, Univ. Prof. Siegfried Kasper und auch ihm Buch von Kuhl Herbert zu finden.
Biologie: Warum wird Spitzensportlern eigentlich Sex vor großen Sportevents untersagt? Eine mögliche Erklärung: Nach dem Orgasmus ist der Serum Testosteron Wert am niedrigsten. Und wenn dies zum Dauerzustand wird, sinkt der Testosteronspiegel generell? Eine Pheromon-bedingte Abschwächung ist jedoch festzuhalten. „Bestandteile des Spermas sind, Fructose, Elektrolyte wie Kalium und eine relativ große Menge Zink und weitere sogenannte Spurenelemente. Zink ist vor allem für das Immunsystem wichtig. Ein Mangel kann „rein rechnerisch“ erst nach dem fünften Orgasmus entstehen“ – so die Analyse der Zeitschrift Mens Health.
Des Weiteren kann Psychotherapeut, Dr. Benjamin Zeller bestätigen dass im Extremfall Pornosucht zur Impotenz führt! Bei all diesen Fakten kommen gefährliche Gedanken auf: Vielleicht wird die Pornographie gratis angeboten, weil man so das Denken, Fühlen und das Lustempfinden und die menschliche Körper-Struktur lenken will? Eugeniker, wie die irisch-amerikanische Aktivistin für Zwangssterilisation und Vorkämpferin der Geburtenkontrollen namens Margaret Singer, würden sich über eventuelle Feminisierung und Impotenz, als Folgeerscheinung der „Porno-Kultur“ freuen.
Ich bin kein asketischer Mönch und auch kein Verteidiger des katholischen Zölibats, doch ich muss nicht das „Essen“ an sich verneinen, nur weil ich MacDonalds kritisiere. PIED (Porn-Induced Erectile Dysfunction) wird zwar von vielen Fachärzten nicht anerkannt, ist jedoch in der Praxis ein weitverbreitetes Phänomen. Alles außerhalb des extremen Hardcore Szenen der Pornographie, fühlt der Betroffene nicht erregend – dies bestätigen zahlreiche Foren und Blogs im Internet.
Sozialpsychologie: Die Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität kann bei Porno-Konsumenten psychische Schäden verursachen. Pralle Brüste, Waschbrettbauch, aufgespritzte Lippen ganz zu schweigen von Schamlippenkorrekturen und sonstige Deformierungen sind als Idealbild im Porno fixe Bestandteile (soziale Rollen; Schönheits-Ideale). Das viel wichtigere jedoch ist auf psychologischer Ebene, wenn die Männer von den Partner dieselbe Unterwürfigkeit, Unmenschlichkeit und dieselbe Erduldung von Schmerzen erwarten. Und auf der anderen Seite, wenn der Mann von der enormen Penisgröße der Pornodarsteller einen „Komplex“ bekommt, und er selber nicht ein XXL Bohrgerät hat, um damit ein olympisches Spiel, von 2 Stunden, zu veranstalten, tritt eine gewisse Verunsicherung auf. Das dies gespielt ist, sollte jedem bewusst werden, denn nach dem Dreharbeiten erleiden die Darsteller Schürfwunden und Verletzungen. So die Analyse vom Sexualwissenschaftler Peer Briken.
Soziologie: Viele Männer haben sich es zum Lebensziel erklärt (sicherlich aufgrund vom großen Einfluss der Massenmedien wie Musik, Internet und den Sitcoms), so viele Frauen wir möglich intim kennenzulernen und zu wechseln. Mehrere Aspekte spiegeln hier unsere gesellschaftliche Kultur wieder: Zum einem spielt hier die Vernichtung der Institution „Ehe“ eine gravierende Rolle. „The American Academy of Matrimonial Lawyers„, berichtete, dass 56% aller Scheidungsfälle aufgrund des Pornographie-Konsums, des jeweiligen Partners geschahen (Cristine Wilcox 2014, S.39). Im Zeitaler der Information und des Interenets ist der Seitensprung kein Tabu mehr: Mehr als 350.000 ÖsterreicherInnen sollen sich auf Seitensprung-Portale registriert haben. Dies soll jedoch nicht heißen, dass es vor dem Internet keine Seitensprünge gab. Gemeint ist hier der gesellschaftlich-moralische Stellenwert.
Der Psychologe Kurt Kurnig meint, dass unsere Wünsche unser Leben definieren – insofern können „von außen“ (künstlich) erzeugte Wünsche unser Leben steuern? (Nowak, 2017). Mehrere Aspekte müssen hier betrachtet werden: Manche bevorzugen es lieber, vor dem Bildschirm zu Masturbieren, als „Face-to-Face“ Sex zu praktizieren mit dem Partner – Dies geschieht meist, so die Therapeutin Janie Lacy, weil die Pornographie ein Umfeld darstellt, in dem jeder „schön“ ist, ohne Falten, mit straffen, durchtrainierten und glatten Körper. Der britische Anthropologe Jack Goody analysierte schon vor mehr als 10 Jahren, dass die Entwicklung von der „Kernfamilie“ zur „fragmentierten Familie“ eine Tatsache ist, in der postmodernen kapitalistischen Kultur (Jack Goody – Geschichte der Familie, C.H.Beck, 2002, S. 231. ). Die Familie löst sich auf in kleine Einzelteile und hört praktisch auf zu existieren, da sie auch unter anderem ihre eigentliche Aufgabe, nämlich die Erziehung der Kinder nicht mehr realisiert. Der gesunde Aufbau und das essentielle Fundament und die Zukunft einer Gesellschaft sind die Kinder, welche in einer harmonisch Funktionierenden Familie aufwachsen. Die Familie ist nicht umsonst in fast allen Religionen eine heilige Institution. Dass die Familie heutzutage vom Aussterben bedroht ist, muss jedem klar werden, wenn dieser sich mit den demographischen Statistiken in Europa auseinandersetzt. Nur ein Beispiel: Das Deutsche Bundesamt für Statistik spricht diesbezüglich eine eindeutige Sprache. Nach den derzeitigen Scheidungsverhältnissen werden etwa 36% aller Ehen, innerhalb von 25 Jahren geschieden und davon sind circa 150 – 200 Tausend Kinder betroffen, welche „Familienlos“ aufwachsen müssen. Jack Goody redet sogar von drastischeren Zahlen, welche meiner Meinung die Realität besser wiederspiegeln, da ein Teil sich zwar emotional trennt, trotzdem verheiratet bleibt: Rund 50% der heutigen Familien trennt sich irgendwann räumlich oder emotional. Faktoren für diesen „Genozid“ sehe ich nicht nur in den kulturellen Aspekten, die ich schon erwähnte, sondern auch in den ökonomischen Bedingungen:
a) Niedriglohnbeschäftigung: beide Elternteile müssen für das eigene Überleben hart arbeiten, manchmal sogar in zwei Jobs. Allein in Deutschland verdienen 8,1 Mio. Menschen einen Stundenlohn von 6,72€ – so die Studie der IAQ an der Universität Duisburg-Essen. Dies führt auch unweigerlich zu Kinderarmut und zur systemisch bedingten Vernachlässigung der eigenen Kinder (aus Zeitmangel). Diese Tatsachen hemmt natürlich den Kinderwunsch bei vielen.
b) Soziologische Faktoren unseres Wirtschaftssystems: Die Veränderung der Werte- und Geschlechterrollen, also die persönliche Einstellung vieler, dass Geld und Beruf wichtiger sind, als soziale Kontakte und die Gründung einer Familie. Nicht zu vergessen ist der Aspekt der sozialen Zersplitterung zwischen den Ehepartnern: Das soziologische Phänomen, dass z.B. Frauen aus beruflichen Gründen, mit anderen Männern mehr Zeit verbringen als mit ihren eigenen Ehemann und umgekehrt gilt das gleiche für die Männer – was meiner Meinung nach, ein Faktor für einen Seitensprung darstellen könnte. Das scheinbare Motto unserer Maximierungsgesellschaft: Karriere geht vor Familie! Wenn die Arbeit die Liebe ersetzt: Menschen mit akademischen Abschluss haben laut Studien weniger Kinder, im Durchschnittlich 1,3 Kinder. (Quelle: Christine Wimbauer – Wenn Arbeit Liebe ersetzt, Campus, 2012, S. 147).
Freiwilliger Selbstmord? Der Todestrieb als eine Mentalität des „Nicht-Lebens“ und die „sadistische Lustempfindung“ (der Schmerz des Anderen wird als eine Art Befriedigung), stehen hier im Vordergrund meiner Analyse. Die Konsumenten befriedigen und belustigen sich an den Schmerzen der Frauen, aufgrund der menschenunwürdigen Sexualpraktiken (Deepthroat, Analsex, SM…). Genauer betrachtet erfreut man sich im Analverkehr einer unfruchtbaren Sexualpraxis. Ich behaupte hier nicht, dass Sex allein zur Fortpflanzung dienlich ist, jedoch zeigen Tendenzen, dass Analverkehr immer öfter praktiziert wird. Auf der Basis der US-Studie (Children Research Center) betitelte die Zeitschrift „Focus“ die Situation folgendermaßen: „US-Teens praktizieren öfter Analsex“. Wendet man hier den „kategorischen Imperativ“ von Immanuel Kant an, so ist der kulturelle Selbstmord nur eine Frage der Zeit. Vielleicht dient dies alles als eine Art „Selbstregulation der Natur“, um den Global Footprint nicht weiter zu vergrößern (Umweltzerstörung). Wie wir auch hier sehen, finden sich Argumente auf beiden Seiten.
Gegenwart und Geschichte der „Porno-Szene“ und der „Sexual-Revolution“: Beginnen wir mit dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem die Traumfabrik (Hollywood) residiert und gehen bis ins 20. Jh. zurück.
Der 1,3 Mrd. € (£ 950 Mio.) schwere britische Geschäftsmann Richard Desmond ist im Besitz der Promi-Zeitschriften „OK!“ Und „NEW!“ und den britischen Zeitschriften Daily Star und Daily Express, so wie den Porno-Kanälen „Television X“, „Red Hot TV“. Er ist berühmt als „Porno-Baron“ , und für seine großzügigen Spenden an die Politik („UK Independence Party“) und für Wohltätigkeitszwecke.
Hollywood verleiht jährlich den AVN – Adult Video News Award, sozusagen den „Oscar des Pornos“ welche an die Pornoindustrie verliehen wird, welche von einer Handvoll Studios gehalten wird: Wicked Pictures, Vivid, Adam & Eve und einigen mehr. Diese Industrie macht allein 2005 unglaubliche 12,6 Mrd. US-Dollar Umsatz. Einer der Besitzer dieses Monopols namens „Microsoft of Porn“, Vivid, ist der jüdische US-Amerikaner Steven Hirsch („the Donald Trump of Porno“).
Schon im 20. Jhdt. war die Pornobranche im Aufwärtstrend, mitunter dank dem „Jewish Walt Disney of Porn“ Rueben Sturman. Bis zu den 1970er war er Hauptverantwortlich für die Verbreitung von pornographischem Material und er gilt als Innovator der „Peep-Show“. Laut dem US-Department war er in den 1970er in der Kontrolle des Pornobusiness in den USA (Emily Stone – Did Jew Know?).
Der jüdisch-britische Professor Nathan Abrams bringt es auf folgende Analyse:
„there’s no getting away from the fact that secular Jews have played (and still continue to play) a disproportionate role throughout the adult film industry in America. Jewish involvement in pornography has a long history in the United States, as Jews have helped to transform a fringe subculture into what has become a primary constituent of Americana.“
Laut ihm spielten/ spielen die säkularen Juden, eine enorm große Rolle in der Schaffung der amerikanischen „Porno-Kultur“. Sie revolutionierten den erotischen Buchhandel zwischen 1890 und 1940 und laut Jay A. Gertzman (im Buch Bookleggers and Smuthounds), waren sie die Avantgarde in der Verteilung von Schmutzhefte, sexual-Romane, schmutzigen Witzen usw. Die säkularen Juden, stellten eine führende Rolle dar, bezüglich der Anzahl an männlicher und weiblicher Pornostars, in den 1970er u 80er. Ron Jeremy („the Hedgehog“) ist sicherlich einer der größten Stars; Seymore Butts, aka Adam Glasser war berühmt für seine Hardcore Filme und für die Rekrutierung von jungen Mädchen. Richard Pacheco war ein Rabbinerstudent und Darsteller; Nina Hartley; Luke Ford, Sheldon Ranz… und noch viele mehr. Aber auch hinter der Bühne und in der Sex-Shop-Industrie sind sie eine treibende Kraft: Seth Warshavsky; Reuben Sturman, Steve Hirsch, „Doc Johnson“ Mitbegründer Ron Bravermann und Al-Goldstein.
Dies hat mehrere Gründe: zum einen bietet diese Industrie viel Geld an und lockte somit die vertrieben Juden an, welche so leichter Fuß fassen konnten. Zum anderen beschreibt Nathan Abrams, die rebellierende Seele der „Juden“, als ein Faktor, warum es so viele in die Schmuddelfilm-Industrie lockte: Eine Rebellion gegen Dogmen der katholischen Kirche und gegen die moralischen Standards? Das beste Beispiel hierfür wäre vielleicht die Aussage des Pornoproduzenten Al-Goldstein: „The only reason that Jews are in pornography is that we think that Christ sucks. Catholicism sucks. We don’t believe in authoritarianism“ (luckford.net). Viele säkulare Juden sahen im Sex, auch eine Art persönliche Befreiung und generell eine Freiheit, also eine Emanzipation von ihrer eigenen Religion. Die „sexuelle Revolution“ (die Enttabuisierung sexueller Praktiken und der kulturelle Wandel der Sexualmoral) begann ihre volle Wirkung zu zeigen im 19. Jahrhundert, dank jüdisch-christlichen Gelehrten und Professoren wie: Sigmund Freud, Wilhelm Reich, Herbert Marcuse, Paul Goodman, Leo Tolstoi, Gustave Flaubert und u.a. Alfred Kinsey. Heute ist der deutsche Fabian Thylmann und seine „Firma“ Manwin eine der mächtigsten in der Branche der Internetpornographie (Welt vom 16.09.2012). Als eine Art Gegenkultur verbreitete sich die Internet-Pornographie weltweit und rekrutiert (meist ärmere) Frauen und Männer aus der ganzen Welt.
Porno im Mittelalter: Die „Pornographie“ war schon im Mittelalter verbreitet: Im modernen Europa (1500-1800) war die Pornographie „a vehicle for using the shok of sex to criticize religious and political authorities“ (Hunt, 1996:10). Obwohl es (wahrscheinlich) zu allen Zeiten pornographisches Material gab, entstand es im heutigen Sinne erst durch die neue Technologie (Buchdruck…) und im Zuge der Renaissance, Aufklärung und der Französischen Revolution (Hunt, 1996: 11ff). Es ist sozusagen ein „Wahrzeichen“ der Moderne, im Sinne einer „Demokratisierung der Kultur“.
Ob dieser Wandel der sexual-Moral, nun „gut“ oder „schlecht“ ist, soll jeder Leser selber, für sich entscheiden. Hier stelle ich noch zum Schluss einige Daten und Fakten vor:

Experte Patrick Carnes schätzt die Zahl der Sex-süchtigen, allein in den USA auf rund 15-25 Millionen. Rund 42% dieser „Sex-süchtigen“ verdienen mehr als $30.000 pro Jahr und 58% dieser Gruppe haben eine Hochschul-Abschluss. 40% der süchtigen, haben diese Krankheit im 16-jährigen Alter entwickelt. Eine Umfrage 2013 (Askmen.com) stellte heraus, dass 91% Pornographie konsumieren.
Hilfe: Haben Sie auch Probleme mit dieser Krankheit? Es gibt ein 12-Seps Program auf https://saa-recovery.org/, welches Ihnen vlt. helfen kann. Hier eine weitere Hilfeoption auf Englisch: http://www.sexaddictionhelp.co.uk/.
Auf Deutsch: http://www.gesundheit-im-netz.net/hypersexualitaet-sexsucht/; https://www.paar-ehe-beratung.de/themen/sexsucht-sexsuechtig.html; http://www.sex-therapie.info/; http://www.dijg.de/pornographie-sexsucht-pornosucht/genesung/sechs-phasen-patrick-carnes/.
Veröffentlicht am 8. Nov. 2015 (aktualisiert am 5.2.2017) – von Josef Muehlbauer
Literatur:
Jean Killbourne – Killing us softly, Kurzfilm.
Chris Hilton – Der Hamster hat Schluckauf: Die deutsche Pornoszene zwischen Klischee und Realität, 2015.
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