Iran 1953

CIAIm Jahr 1953, wurde von der USA bzw. der CIA (unter Allen Dulles) eine demokratisch gewählte Regierung gestürzt, um die Konzern-Interessen des Westens zu wahren. Als der Premierminister Mossadegh an die Macht kam, verfolgte er patriotische Ziele und wollte die ausländischen Konzerne an der Ausbeutung hindern. Die gesetzlichen Maßnahmen, zur Nationalisierung der iranischen Erdölfelder und der Erdöl-Förderung, war natürlich ein Dorn im Auge der wirtschaftlichen Ambitionen Großbritanniens und der USA. Daraufhin verhängte Großbritannien ein Embargo, welches den Iran in eine ökonomische Krise stürtzte. Doch die Destabilisierung der iranischen Wirtschaft war nur der Erste Schritt. Duch die ehem. geheime CIA/MIA6 Operation namens TPAJAX, wurde die demokratisch gewählte Regierung mit gewaltvollen Mitteln gestürzt und an seine Steller installierte man den „Konzern-freundlichen“ Shah Reza Pahlavi. Dies geschah indem die CIA und der britische Geheimdienst MI6, iranische Journalisten, Prediger, extremistische Islam-Krieger und sogar Politiker kauften und bestachen. So wurde der Iran infiltriert und die politische Meinungsbildung gezielt verändert! (Tim Weiner – Legacy of Ashes, p. 86). In den darauffolgenden 27 Jahren wurde der Iran vom Shah von Persien regiert, der die Unterstützung der USA genoß. All die Information, über diesen „coup d’état“, galten als Verschwörungstheorien und sobald man eine Kritik übte, wurde man als „Anti-amerikanisch; bzw. Anti-anglosächsisch“ abgestempelt. Doch vor einigen Jahren wurde die geheimen Dokumente freigegeben – hier zu den NSA-Archiv. So sah ein Plan einer militärischen Operation aus:

militärputsch iran 1953
Quelle: Zeitschrift „Welt“ vom 19.10.2013

Die unmittelbaren Folgen dieses Putsches: Schon 1954 wurde ein internationales Konsortium in die Welt gesetzt, um die iranischen Erdölfelder für die anglosächischen Konzerne, „zu öffnen“ – im Detail: 84% der Einkünfte gingen an die Anglo-Iranian Oil Co. (der Vorläufer von British Petroleum) und magere 16% gingen an die ohnehin schwache iranische Wirtschaft. Während die transnationalen Konzerne die Gewinne ins Ausland trugen, lebte die iranische Bevölkerung zum Größtenteil in Armut! Truman sagte damals zurecht, dass William Fraser, der Leiter der Anglo-Iranian Co., als einen typischen „nineteenth century colonial exploiter“ angesehen werden kann. (Daniel Yergin, S. 457)

Die langfristigen Folgen dieser „westlichen Intervention“, welche die Demokratie des Irans zerstörte, sind noch heute sichtbar: Die Revolution unter dem religiös-islamischen Führer des Irans Ayatollah Khomeini, sorgte dafür, dass bis zum heutigen Zeitpunkt, die Bürger des Irans, den westlichen Putsch von 1953 nicht vergessen. Die Erinnerungen an das Unterdrückungs-Regime unter dem Shah Reza, brannmarkte die iranische Kulturgeschichte! Die US-Iran Beziehungen sind seit diesem Putsch, in schlechter und angespannter Stimmung. Darüber hinaus wurde der Irak unter Saddam Husein finanziert und ausgerüstet, um die regionalen Machtambitionen des Irans zu vermindern – dies führte zum blutigen Golfkrieg (1980-88), welcher sich als ein lukrativer Glücksfall für die weltweite Waffenindustrie, insbesondere für die amerikanische Kriegsindustrie erwies.

Litaratur:

Iran Chamber Society – History of Iran: A short account of 1953 Coup.
Darioush Bayandor – Iran and the CIA, MacMillan, 2010.
The National Security Archie – The Secret CIA History of the Iran Coup, George Washington Uni., 2000.
Kristen Blake – The U.S.- Soviet Confrontation in Iran, Uni. Press of America, 2009.
Florian Stark – CIA bekennt sich zu Militärputsch 1953 im Iran, die Welt am 19.08.2013.
Stephan Kinzer – Im Dienste des Schah, Weinheim, 2009 / All Shah´s Man, Wiley, 2003.
Arte – Geschichte der CIA: Iran 1953, 28.10.2003.
Melvyn P. Leffler – For the Soul of Mankind, Hill and Wang, 2008.
Robert Beisner – Dean Acheson, Oxford Uni.Press, 2006.
Daniel Yergin – The Prize, Simon & Schuster, 1991.
Tim Weiner – Legacy of Ashes, Doubleday, 2007.
Oliver Stone und Peter Kznick – The untold History of the U.S., Random House, 2012.

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